Gedichte für Kinder: Beispiele für kurze Kindergedichte für jede Jahreszeit

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Schon in Kita lernen Kinder Gedichte. Damit wird ihnen unter anderem das Wesen der Sprache vermittelt. Auch kleine Dichter können sich an den versuchen, die vielleicht mal zu etwas Großem bestimmt sind.

Gedichte für Kinder: Kurz und lang, passend zu jeder Jahreszeit

Gedichte für Kinder werden schon im Kindergarten gelehrt und dort von Kindern ab ungefähr vier Jahren zu bestimmten Anlässen auswendig gelernt. Zu Ostern, zu Fasching oder zu Weihnachten tragen die Kleinen lustige Kindergedichte vor und erlernen praktisch ganz nebenbei Wissenswertes rund um die Sprachmelodie, zu Rhythmik und zum Reimen.

In der Grundschule dann können kleine Dichter erste Verse selbst aufschreiben. Dabei entstehen nicht selten Gedichte, die es wert sind, für die Nachwelt aufgehoben zu werden. Schon hier zeigt sich mitunter ein besonderes Sprachtalent und das Gefühl für die Muttersprache. Eltern und Erzieher sowie Lehrer tun also gut daran, kleine Dichter zu animieren und ihnen mit Lob und Unterstützung zur Seite zu stehen.

Video: „DER APFELRIESE“ – Igelgedicht

Gedichte für Kinder: Beispiele für kurze Kindergedichte (Video)

Nicht alle Gedichte für Kinder müssen die Kleinen auswendig lernen, viele sind auch einfach nur zum Lesen sowie zum Sprechen über die Inhalte gedacht.

Bei den folgenden kurzen Reimen und Gedichtbeispielen fällt das Auswendiglernen aber nicht besonders schwer:

Das Huhn

Ein Huhn, das fraß,
man glaubt es kaum,
die Blätter von ´nem Gummibaum,
dann ging es in den Hühnerstall
und legte einen Gummiball!

Piep, Piep, Piep

Piep, Piep, Piep,
wir haben uns alle lieb,
ein jeder esse was er kann,
nur nicht seinen Nebenmann;
und nimmt man’s ganz genau,
auch nicht seine Nebenfrau;
und auch nicht das Geschirr,
sonst macht’s im Magen Klirr.

Es war einmal ein Mann

Es war einmal ein Mann,
der hatte sieben Kinder,
die Kinder sprachen:
Vater erzähl‘ uns eine Geschichte.

Da fing der Vater an,
es war einmal ein Mann,
der hatte sieben Kinder …

Video: „Ernst der kleine Igel“ – Ein Gedicht zum Mut machen – Rechnen/ Zählen lernen

Gedichte für Kinder: Der Frühling in Reimworten (Video)

Auch für den Frühling gibt es die passenden Gedichte für Kinder. Sie stammen von namhaften Lyrikern, die ihrerseits sehr blumig die neue Jahreszeit beschreiben.

Kindern fällt es meist leicht, diese Gedichte zu lernen, da sie kurz und einprägsam sind:

Der Frühling kommt bald (Christian Morgenstern)

Herr Winter,
geh hinter
der Frühling kommt bald!
Das Eis ist geschwommen,
die Blümlein sind kommen
und grün wird der Wald

Herr Winter,
geh hinter,
dein Reich ist vorbei.

Die Vögelein alle,
mit jubelndem Schalle,
verkünden den Mai!

April (Heinrich Seidel)

April! April!
Der weiß nicht, was er will.

Bald lacht der Himmel klar und rein,
Bald schaun die Wolken düster drein,
Bald Regen und bald Sonnenschein!
Was sind mir das für Sachen,
Mit Weinen und mit Lachen
Ein solch Gesaus zu machen!
April! April!
Der weiß nicht, was er will.

O weh! O weh!
Nun kommt er gar mit Schnee!
Und schneit mir in den Blütenbaum,
In all den Frühlingswiegentraum!
Ganz greulich ist’s, man glaubt es kaum:
Heut Frost und gestern Hitze,
Heut Reif und morgen Blitze;
Das sind so seine Witze.

O weh! O weh!
Nun kommt er gar mit Schnee!

Hurra! Hurra!
Der Frühling ist doch da!
Und kriegt der raue Wintersmann
Auch seinen Freund, den Nordwind, an
Und wehrt er sich, so gut er kann,
Es soll ihm nicht gelingen;
Denn alle Knospen springen,
Und alle Vöglein singen.

Hurra! Hurra!
Der Frühling ist doch da!

Die ersten Veilchen (August Heinrich Hoffmann von Fallersleben)

Ei, was blüht so heimlich im Sonnenstrahl?
Das sind die lieben Veilchen, die blühen im Tal,
blühen so heimlich im Moose versteckt,
drum haben auch wir Kinder kein Veilchen entdeckt.

Und was steckt sein Köpfelein still empor?
Was lispelt aus dem Moose so leise hervor?
„Suchet, so findet ihr! Suchet mich doch!“
Ei, warte, Veilchen, warte, wir finden dich noch.

Video: Frühlingsgedicht für Kinder I KITA I Gedichte für die Grundschule I Heinrich Seidel I Dichter

Gedichte für Kinder: Lyrisch den Sommer begrüßen

Der Sommer lädt zum Baden, Spielen, Toben und Genießen ein! Viele Dichter haben die schönste aller Jahreszeiten auch für Kinder in Worte gepackt. Allerdings haben die Kinder im Sommer Ferien und wer mag da schon ein Gedicht lernen? Hier kommt dennoch ein tolles Beispiel für ein sommerliches Kindergedicht:

Am See (Adolf Holste)

Heute ist das Wasser warm,
Heute kann’s nicht schaden.

Schnell hinunter an den See!
Heute geh’n wir baden.

1, 2, 3, die Hosen aus,
Schuhe, Rock und Wäsche,
und dann, plumps ins Wasser rein,
gerade wie die Frösche.

Und der schönste Sonnenschein
brennt uns nach dem Bade
Brust und Buckel knusperbraun,
braun wie Schokolade.

Schon in der Schwangerschaft können Gedichte an das kommende Kind verfasst werden ( Foto: Adobe Stock - shurkin_son )

Schon in der Schwangerschaft können Gedichte an das kommende Kind verfasst werden ( Foto: Adobe Stock – shurkin_son )

 

Gedichte für Kinder: Der bunte Herbst in lyrischer Form (Video)

Auffällig ist, dass gerade die Herbstgedichte für Kinder oft sehr lang sind. Wir beschränken uns daher an dieser Stelle auf zwei Beispiele für derartige Kindergedichte:

Herbst (Johannes Trojan)

Rot wird das Laub am wilden Wein;
die Luft geht schon so herbstlich kühl.

Das Eichhorn sagt: „Jetzt fahr ich ein;
schon lose sitzt die Nuss am Stiel.“
Dem Sperling geht’s nicht schlecht; er speist
den ganzen Tag, bald hier, bald dort. .

Er sagt: „Die Schwalb‘ ist schon verreist,
gut, dass sie fort! Gut, dass sie fort!“

Im Garten um den Rosenstrauch,
da klingt ganz anders das Gered‘!
Ein Blümlein spricht: „Merkt ihr’s nicht auch?
Es wird so trüb, so still und öd?
Das Bienchen flog doch sonst so flink
bei uns umher – wo ist es nun?
Weiß eines was vom Schmetterling?
Der hatt‘ sonst hier so viel zu tun.“

Ein zweites sagt: „Eh man’s gedacht,
kommt schon die Nacht und weilt so lang.

Wie lieblich war doch einst die Nacht!
Nun ist sie gar unheimlich bang.

Wie muss man warten morgens früh,
bis dass die Sonn‘ guckt übern Zaun!
Ach, und ganz anders wärmte sie,
als sie noch gern uns mochte schaun!“

Ein drittes drauf: „Mir sinkt der Mut;
der Morgentau, der ist so kalt!“
Die Spinne sagt: „Es wird noch gut!“
Ach, wenn’s nur würd‘! Und würd’s doch bald!
Nur einmal noch so, wie es war,
nur ein paar sonn’ge Tage noch!
’s wird nicht mehr viel – ich seh es klar;
und leben, leben möcht‘ man doch!

Nebel (Friedrich Güll)

Ein Vorhang aus Luft
ein Duft
gewoben,
und wie der Wind
geschwind
zerstoben.

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Gedichte für Kinder: Der Winter kann kommen

Im Winter gibt es viele Gelegenheiten, Gedichte für Kinder sinnvoll zu nutzen. Zu Weihnachten, zum Nikolaus und auch einfach zwischendurch können lustige und spannende Gedichte die kalte Jahreszeit versüßen. Hier einige Beispiele:

Winterrätsel (Friedrich Güll)

Ich falle vom Himmel
in wirrem Gewimmel.

Ich schimmre
und flimmre
und decke das Land
zahllos wie Sand.

Doch unversehens
im Sonnenschein
schleich ich
und weich ich
und schlüpf ins Dunkel
der Erde hinein.

Die drei Spatzen (Christian Morgenstern)

In einem leeren Haselstrauch
da sitzen drei Spatzen, Bauch an Bauch.

Der Erich rechts und links der Franz
und mitten drin der freche Hans.

Sie haben die Augen zu, ganz zu,
und obendrüber, da schneit es, hu!

Sie rücken zusammen dicht an dicht.

So warm wie der Hans hat’s niemand nicht.

Sie hör’n alle drei ihrer Herzlein Gepoch.

Und wenn sie nicht weg sind, so sitzen sie noch.

Der Schneemann auf der Straße (Robert Reinick)

Der Schneemann auf der Straße
trägt einen weißen Rock,
hat eine rote Nase
und einen dicken Stock.

Er rührt sich nicht vom Flecke,
auch wenn es stürmt und schneit.

Stumm steht er an der Ecke
zur kalten Winterszeit.

Doch tropft es von den Dächern
im ersten Sonnenschein,
da fängt er an zu laufen,
und niemand holt ihn ein.

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